Bauanleitung für ein Bücherregal zum Anlehnen

Selbst knochentrockene Fachbücher können locker wirken. Vorausgesetzt, man legt sie in unserem Bücherregal ab. Entspannt lehnt es an der Wand und scheint zu sagen: „Leseratten sind einfach lässig.“

Böden und Seiten unseres Regals sind mit ausgeklinkten Steckverbindungen zusammengefügt. Die so entstehenden Fächer sind von hinten mit der Rückwand verschraubt.

Wichtig: Gehen Sie bereits beim Anzeichnen der Steckverbindungen mit größter Sorgfalt zu Werke!

Die folgende Bauanleitung ist auf Buche-Leimholzplatte in 20 mm Stärke ausgelegt. Sollten Sie andere Materialien oder Stärken verwenden, müssen Sie die Stückliste entsprechend anpassen.


Projektdetails

Schwierigkeitsgrad: fortgeschritten Dauer: -
Verwendungsort: Wohnzimmer / Büro Preis: -
Verwendungszweck: - Konstruktionsplan als PDF

Was Sie benötigen

Benötigte Materialien:

Die folgende Bauanleitung ist auf Buche-Leimholzplatte in 27 mm Stärke ausgelegt.
Sollten Sie andere Materialien oder Stärken verwenden, müssen Sie die Stückliste entsprechend anpassen. Lassen Sie sich im Baumarkt oder bei Ihrem Tischler die benötigten Platten zuschneiden.

Materialliste

Pos. Stk. Bezeichnung Länge (mm) Breite (mm) Stärke (mm) Material
Holz-Zuschnitte
1 2 Seiten 1820 120 20 Buche-Leimholzplatten
2 7 Böden 610 240 20 Buche-Leimholzplatten
3 1 Rückwand 2080 650 20 Buche-Leimholzplatten
4 1 Einhänger Durchmesser 30mm
5 1 Haken
6 2 Filzgleiter
7 ca. 17 Senkkopfschrauben 4 x 45 mm

Benötigte Werkzeuge:
Lassen Sie sich im Baumarkt oder bei Ihrem Tischler die benötigten Platten zuschneiden.

Werkzeugliste

Ausstattung Werkzeug /Maschine Verwendung Details
Elektrowerkzeuge, Werkzeugmaschinen und Zubehör dazu
minimal Stichsäge Steckverbindungen herstellen im Shop ansehen
optional Schleifer Holzoberflächen schleifen im Shop ansehen
minimal Akku-Bohrschrauber Montage im Shop ansehen
minimal Bohrmaschine Vorbohrungen Beschläge im Shop ansehen
minimal Holzbohrer Vorbohrungen Beschläge im Shop ansehen
minimal Senker Vorbohrungen Beschläge im Shop ansehen
minimal Forstnerbohrer Steckverbindungen herstellen / Rückwand vorbereiten im Shop ansehen
Handwerkzeuge, Meßgeräte, Hilfsmittel und Zubehör
minimal Schleifpapier, Körnungen 120 – 240 Holzoberflächen schleifen im Shop ansehen
minimal Holzfeile Steckverbindungen herstellen im Shop ansehen
minimal Tischlerwinkel Steckverbindungen herstellen im Shop ansehen
minimal Holzwachs, Stoffballen oder Pinsel, Lappen Oberflächen beizen im Shop ansehen
minimal Zwingen Steckverbindungen herstellen im Shop ansehen

Die Arbeitsschritte zum Bau des Bücherregals zum Anlehnen

1. Schritt - Steckverbindungen herstellen
Seiten und Böden erhalten jeweils 60 mm tiefe, 20 mm breite Einschnitte: die Seiten von vorn, die Böden von hinten. Arbeiten Sie mit höchster Präzision, damit die Ausschnitte später möglichst perfekt ineinandergreifen.

Markieren Sie die Ausschnitte auf Seiten und Böden. Spannen Sie dazu zunächst die beiden Seiten mit Zwingen zusammen. Verwenden Sie dabei Zulagen aus Restholzstücken, um hässliche Eindruckspuren zu vermeiden. Zeichnen Sie auf den Vorderkanten nach den Maßangaben der Zeichnung mit Bleistift die Lagen der Böden ein. Diese verlängern Sie dann mit Hilfe des Tischlerwinkels (das ist ein 90°-Winkel mit einem Anschlag) 62 mm tief auf die Seitenflächen. (Im Prinzip sind die Ausschnitte halb so tief wie die Seitenbreite.)

Nach dem gleichen Prinzip zeichnen Sie auch die Ausschnitte der Böden ein, diesmal allerdings von der Hinterkante aus.

Sind alle Markierungen eingezeichnet, setzen Sie die Bohrmaschine mit dem 20-mm-Forstnerbohrer (für den Fall, dass Sie unserer Materialempfehlung folgen: Der Durchmesser muss stets der maximalen Plattenstärke entsprechen!) jeweils so am inneren Ende des eingezeichneten Ausschnitts an, dass die Zentrierspitze des Bohrers 10 mm vor dem Ende des markierten Ausschnitts aufsetzt. Damit liegt das Loch also genau innerhalb der Markierung.

Schneiden Sie nun mit der Stichsäge die Ausschnitte aus. Bleiben Sie dabei immer innerhalb der Bleistiftmarkierungen. Falls die Ausschnitte an einigen Stellen etwas zu eng ausfallen, können Sie dort mit der Holzfeile nacharbeiten. Stecken Sie nun alles zusammen, geben Sie dabei etwas Leim an die Innenseiten der Ausschnitte und lassen Sie die Verbindungen nach Herstellerangaben trocknen.

2. Schritt - Rückwand vorbereiten
So locker, wie’s vielleicht aussieht, lehnt das Regal natürlich doch nicht an der Wand: Es wird aus Sicherheitsgründen oben von einem Einhängebeschlag und einem Schraubhaken gehalten. Den Einhängebeschlag lassen Sie mit Bohrmaschine und dem 30-mm-Forstnerbohrer etwa 60 mm unterhalb der Oberkante in die Rückseite der Rückwand ein.

Auf die Unterkante der Rückwand sollten Sie mit den mitgelieferten Schrauben zwei Filzgleiter montieren.

Nun bohren Sie die Löcher für die Verschraubung der von Seiten und Böden gebildeten Fächer vor. Dazu richten Sie die Fächer auf der Rückseite der Rückwand genau aus. Markieren Sie dort mit Bleistift die Umrisse der Fächer und in den so entstehenden Gitterflächen die Löcher (Seiten: je eins in halber Fachhöhe, Böden: je eins in jedem Fach).

Tipp zum Verschrauben zweier Holzteile
Bohren Sie das Teil, durch das zuerst geschraubt wird, stets 0,5 bis 1 mm größer vor, als der Schraubendurchmesser ist; das Loch sollte für den Schraubenkopf angesenkt werden. Das Teil, in das als Zweites gebohrt wird, bohren Sie stets 1 mm kleiner vor, als der Schraubendurchmesser ist.

3. Schritt - Fächer und Rückwand miteinander verbinden
Legen Sie die Rückwand mit der Sichtseite nach oben auf Arbeitsböcke. Richten Sie darauf die Fächer aus, wiederum sehr genau, damit die Bohrlöcher mittig in die Fächerkanten kommen.

Nun können Sie die Fächer mit Akkuschrauber und Schrauben 4 x 45 mm bequem durch die Rückwand verschrauben.

4. Schritt - Holzoberflächen schleifen
Um die Oberfläche so gut wie möglich hinzubekommen, sollten Sie sich ihr vor dem Zusammenbau des Möbels widmen.

Brechen Sie zunächst alle Kanten, indem Sie sie mit 120er oder 180er Schleifpapier im 45°-Winkel bearbeiten, sodass eine kleine Fase entsteht. Die Sichtflächen schleifen Sie mit Ihrem Schleifer stets in Richtung der Holzmaserung zunächst mit gröberem (120er, 180er), dann mit feinerem (bis 240er) Schleifpapier.

Danach werden die Flächen mit einem Schwamm gewässert, also feucht abgerieben. Beim Trocknen stellen sich vereinzelt lose Holzfasern auf, die Sie dann mit 180er Schleifpapier sachte entfernen. Danach ist das Holz bereit zur Oberflächenbehandlung. Kleiner Tipp: Achten Sie darauf, dass das Schleifpapier nicht zu stumpf ist, damit die Holzfasern abgeschnitten und nicht nur angedrückt werden.

5. Schritt - Oberflächen beizen
Mit Beizen bezeichnet man das Färben von Holz. Beize wird in der Regel mit einem Beizepinsel aufgetragen. Das Holz hat nach dem Auftrag der Beize noch keinen Oberflächenschutz; den erhält es erst durch Wachsen oder Lackieren.

Lesen Sie zunächst die Verarbeitungs- und Sicherheitsratschläge des Herstellers sorgfältig durch. Arbeiten Sie in einem gut belüfteten Raum und vermeiden Sie dort Rauchen, Essen und Trinken.

Tipp Beizen:
Arbeiten Sie auf vertikalen Flächen stets von unten nach oben. Da Beize dünnflüssig ist und die Holzoberfläche stark saugt, kann die Beize sonst nach unten laufen und so genannte Nasen bilden, die sich nicht mehr überstreichen lassen und damit sichtbar bleiben.

6. Schritt - Oberflächen lackieren
Lacke sind in vielen Varianten und Preislagen erhältlich. Ausschlaggebend für die Auswahl sind Verarbeitbarkeit, Ihre technische Ausstattung daheim und der Anspruch an Qualität und Haltbarkeit der Oberfläche. Lassen Sie sich im Fachhandel beraten. Und wenn Sie keine größere Erfahrung mit dem Lackieren haben, empfiehlt es sich, auf einem Probestück ein wenig zu üben.

Die einfachste Lösung ist Lack aus der Sprühdose.

Eine hochwertigere Variante ist z. B.Polyurethanlack, ein aus zwei Komponenten bestehender Farblack, der mit der Spritzpistole aufgetragen wird. Dazu mischen Sie Klarlack und Härter nach Herstellerangaben und füllen die Mischung in die Spritzpistole. Stellen Sie an einer Versuchsplatte die Düse und damit die Lackmenge ein. Stellen Sie den Sprühkegel bei Flächen breiter und bei Kanten schmaler ein.

Tragen Sie nun die erste Lackschicht dünn auf. Beginnen Sie mit den Kanten und lackieren Sie danach die Flächen; diese in gleichmäßigen, parallel verlaufenden Bahnen.

Auch dabei können sich – wie schon beim Wässern – nochmals Holzfasern aufstellen, die Sie nach Trocknung des Lacks in Maserungsrichtung mit 220er oder 240er Schleifpapier sachte entfernen.

Verwenden Sie für die zweite Lackschicht den gleichen Klarlack wie bei der Grundierung. Diesmal können Sie den Lack etwas satter auftragen. Beginnen Sie wieder mit den Kanten und widmen sich dann in gleichmäßigen, parallel verlaufenden Bahnen den Flächen.



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