1. Schritt - Dübellöcher in Zwischenwände und Abdeckplatten bohren
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Stellen Sie zunächst die Zwischenwände und Abdeckplatten so zu Winkeln zusammen, wie sie später verleimt werden: jeweils Zwischenwand unter Abdeckplatte. Markieren Sie mit dem Bleistift per Dreieckssymbol die Lage der Teile, sodass Sie immer wissen, was wohin gehört.
Bei solchen Eck- oder auch bei T-Verbindungen ist die Benutzung einer Bohrschablone und von Markierungsspitzen, so genannten Dübelfixen, unbedingt zu empfehlen. Allein mit Messen und Anzeichnen lassen sich die Dübellöcher nicht so genau positionieren, dass Sie später exakt übereinander liegen!
Bohren Sie mit Bohrmaschine und8-mm-Holzbohrer in die betreffenden Stirnkanten der Zwischenwände je drei Dübellöcher, deren Positionen Sie mit Dübelfixen auf die Unterseite der Abdeckplatten übertragen. Setzen Sie beim Bohren der Dübellöcher in der Fläche die Zentrierspitze des Bohrers auf dieser Markierung an.
Eine Bohrschablone ist eine Einbohrhilfe, die mittels Schraubvorrichtung an dem Werkstück fixiert wird. Sie führt den Bohrer durch eine Metallmanschette senkrecht ins Holz. Sollten Sie nicht mit einer Bohrschablone arbeiten, bohren Sie auf jeden Fall zuerst die Löcher in die Stirnseiten. Dort besteht eher die Möglichkeit, dass sich der Bohrer nicht genau senkrecht ins Holz hineinarbeitet. Wenn Sie in die Fläche bohren, ist diese Wahrscheinlichkeit geringer, da Sie dort quer zur Maserung arbeiten.
Ein Dübelfix ist ein Metallstift mit einer Markierungsspitze. Diesen stecken Sie in die Bohrungen der Stirnseite, deren Positionen Sie übertragen möchten. Dazu drücken Sie das vorgebohrte Werkstück exakt kantenbündig an seiner Position auf die Fläche des Gegenstücks.
Dübeltipps:
Bohren Sie beide zu verbindenden Teile mit einem Holzbohrer im Durchmesser der Dübel an. Beide Bohrtiefen müssen zusammen die Dübellänge plus 2 mm ergeben. Verwenden Sie daher am besten Bohrer mit Zentrierspitze und einen Tiefenstopp; das ist ein Anschlagring mit Gewindestift, der für die gewünschte Bohrtiefe am Bohrer fixiert wird. Bohren Sie in die Fläche nie tiefer als zwei Drittel der Materialstärke! Praktischer als die hier beschriebenen Holzdübel sind Flachdübel. Sie bestehen im Wesentlichen aus gepresstem Holzmehl, quellen unter Leimzugabe in den für sie gefrästen Schlitzen auf und sorgen so für bombenfeste Verbindungen. Nachteil für den nur gelegentlichen Möbelbauer: Er benötigt eine Flachdübelfräse, ein eigens für dieses System entwickeltes Elektrowerkzeug.
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2. Schritt - Zwischenwände und Abdeckplatten zu Winkeln verleimen
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Geben Sie Leim in die Dübellöcher und auf die Leimflächen der Zwischenwände und stecken Sie die Holzdübel ein. Nachdem Sie auch etwas Leim in die Löcher der Abdeckplatten gegeben haben, stecken Sie alles zu Winkeln zusammen. Pressen Sie die Verbindungen mit Zwingen.
Wichtiger Hinweis:
Pressen Sie jede Leimverbindung sorgfältig mit Zwingen, bis der Leim getrocknet ist; beachten Sie dazu die Angaben des Herstellers. Verwenden Sie beim Pressen Zulagen aus Restholz, um den Druck zu verteilen und hässliche Druckspuren auf den Werkstücken zu vermeiden. Entfernen Sie austretenden Leim sofort mit einem feuchten Lappen.
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3. Schritt - Deckelauflager montieren
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Der Deckel des Kabelkanals liegt lose auf schmalen Leisten, die an den Innenseiten der Zwischenwände montiert werden. So bildet er in geschlossenem Zustand zusammen mit den Abdeckplatten eine praktische Ablagefläche.
Bohren Sie nun diese Deckelauflager mit je drei Löchern vor, die Sie auf der jeweils zur Kanalmitte zeigenden Seite ansenken. Richten Sie die Auflager wie in unserer Zeichnung dargestellt auf den Winkeln aus und montieren Sie sie dort mit Akkuschrauber und Schrauben 3 x 16 mm.
Tipp zum Verschrauben zweier Holzteile:
Bohren Sie das Teil, durch das zuerst geschraubt wird, stets 0,5 bis 1 mm größer vor, als der Schraubendurchmesser ist; das Loch sollte für den Schraubenkopf angesenkt werden. Das Teil, in das als Zweites gebohrt wird, bohren Sie stets 1 mm kleiner vor, als der Schraubendurchmesser ist.
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4. Schritt - Dübellöcher in Winkel und Seiten bohren
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Positionieren Sie die verleimten Winkel aus Zwischenwänden und Abdeckplatten und die beiden Seiten des Korpus – Abdeckplatten nach unten – nun so auf Ihrer Arbeitsfläche, wie sie später montiert werden. Kennzeichnen Sie die Bauteile mit dem Dreieckssymbol, damit Sie bei der weiteren Arbeit immer wissen, was wohin gehört.
Gehen Sie nun wieder so vor, wie im Arbeitsschritt eins beschrieben: Bohren Sie die Dübellöcher in die Kanten der Winkel, stecken Sie Dübelfixe hinein und übertragen Sie damit die Positionen der Bohrlöcher auf die Seiten. Bringen Sie die Löcher dort wie beschrieben mit Hilfe des Tiefenanschlags ein.
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5. Schritt - Winkel und Seiten zum Korpus verleimen
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Beim Verleimen des Korpus gehen Sie vor wie in Arbeitsschritt zwei beschrieben. Besonders wichtig bei Leimverbindungen ist das sorgfältige Pressen mit Zwingen, bis der Leim getrocknet ist. Dabei sollten Sie mit dem Tischlerwinkel oder dem Geodreieck kontrollieren, ob alles rechtwinklig sitzt, und gegebenenfalls den Sitz der Zwingen korrigieren.
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6. Schritt - Kabeldurchlass in die Tischplatte einlassen
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Damit Kabel samt möglichen Steckern in den Kabelkanal zwischen den Zwischenwänden gelangen können, muss im Boden des Kanals eine Öffnung von mindestens 45 mm in die Tischplatte eingelassen werden. Positionieren Sie diese Öffnung möglichst weit seitlich und wandnah, aber natürlich vor der Seite und der hinteren Zwischenwand.
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7. Schritt - Korpus und Tischplatte miteinander verschrauben
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Legen Sie die Tischplatte mit der Sichtseite nach oben auf Arbeitsböcke und richten Sie den Korpus darauf aus. Markieren Sie mit Bleistift auf der Platte die Umrisse der Seiten und der Zwischenwände. Markieren Sie mittig in diesen Umrissen je drei Lochpositionen für die Verschraubung der Tischplatte mit den Seiten und je zwei für die mit den Zwischenwänden.
Bringen Sie die Löcher mit Bohrmaschine und 4-mm-Holzbohrer in die Tischplatte ein und senken Sie sie von unten an. Legen Sie nun den Korpus – Abdeckplatten nach unten – auf die Böcke und richten Sie die Tischplatte – Unterseite nach oben – darauf aus. Nun können Sie die Tischplatte mit Akkuschrauber und Schrauben 4 x 50 mm bequem montieren. Beachten Sie dabei die Hinweise unseres Tipps zum Verschrauben zweier Holzteile aus Arbeitsschritt drei.
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8. Schritt - Kabelöffnungen in den Deckel schneiden
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Der Kabelkanal wird oben mit einem zwischen den Abdeckplatten und Seiten aufliegenden Deckel geschlossen. Um ihn anheben und die Kabel an der gewünschten Stelle aus dem Kabelkanal hochholen zu können, schneiden Sie drei abgerundete Öffnungen in die Deckel-Hinterkante ein.
Zeichnen Sie diese Öffnungen zuerst mit Bleistift nach den Maßgaben unserer Zeichnung auf den Deckel. Bohren Sie dann ihre gerundeten Enden mit dem 25-mm-Forstnerbohrer. Diese Löcher öffnen Sie nun mit zwei Stichsägenschnitten von der Hinterkante – und fertig ist die Griff- und Kabelöffnung.
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9. Schritt - Hängeleisten herstellen
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Schneiden Sie die beiden Hängeleisten aus einer 750 mm langen und 70 mm breiten Platte. Stellen Sie dazu das Sägeblatt der Kreissäge auf 45° ein und trennen Sie die Hängeleistenplatte der Länge nach auf. Die eine nun entstandene Hängeleiste wird später mit der spitzen Seite nach oben an die Wand gedübelt, die andere mit der spitzen Seite nach unten an die hintere Zwischenwand des Korpus geschraubt.
Bohren Sie beide Hängeleisten mit je drei Löchern vor und senken Sie diese jeweils auf der breiteren Fläche an. Montieren Sie eine mit Akkuschrauber und Schrauben 4 x 35 mm am Korpus.
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10. Schritt - Beine herstellen
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Schrägen Sie die ursprünglich 955 mm langen Beine um 20° beziehungsweise 70° an. Am schnellsten ist das mit einer Kappsäge erledigt, an der Sie die Winkel einfach einstellen können. Aber eine Stichsäge tut’s auch: Markieren Sie die Schnittlinien mit Bleistift auf dem Holz, fixieren Sie die Beinplatte mit Zwingen so auf Ihrer Arbeitsfläche, dass das zu bearbeitende Ende seitlich übersteht, und kappen Sie das obere und untere Ende im notwendigen Winkel.
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11. Schritt - Beine und Korpus verschrauben
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Platzieren Sie den Korpus mit der untergeschraubten Tischplatte so auf Ihrer Arbeitsfläche, dass eine Seite etwas über die Tischkante ragt. Fixieren Sie das eine Bein nun mit Zwingen so an der Seite, wie Sie es später montieren wollen, und markieren Sie mit Bleistift seine Lage auf der Seite. Verfahren Sie ebenso mit der anderen Korpusseite.
Bohren Sie die Seiten viermal pro Bein vor. Senken Sie die Löcher von innen an. Nun fixieren Sie die Beine wieder mit Zwingen und montieren sie von innen mit Akkuschrauber und Schrauben 4 x 35 mm. Beachten Sie auch dabei wieder die Hinweise unseres Tipps zum Verschrauben zweier Holzteile aus Arbeitsschritt drei.
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12. Schritt - Holzoberflächen schleifen
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Um die Oberfläche so gut wie möglich bearbeiten zu können, sollten Sie sich ihr vor dem Zusammenbau des Möbels widmen.
Brechen Sie zunächst alle Kanten, indem Sie sie mit 120er oder 180er Schleifpapier im 45°-Winkel bearbeiten, sodass eine kleine Fase entsteht. Die Sichtflächen schleifen Sie mit Ihrem Schleifer stets in Richtung der Holzmaserung zunächst mit gröberem (120er, 180er), dann mit feinerem (bis 240er) Schleifpapier.
Danach werden die Flächen mit einem Schwamm gewässert, also feucht abgerieben. Beim Trocknen stellen sich vereinzelt lose Holzfasern auf, die Sie dann mit 180er Schleifpapier sachte entfernen. Danach ist das Holz bereit zur Oberflächenbehandlung. Kleiner Tipp: Achten Sie darauf, dass das Schleifpapier nicht zu stumpf ist, damit die Holzfasern abgeschnitten und nicht nur angedrückt werden.
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13. Schritt - Oberflächen beizen
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Mit Beizen bezeichnet man das Färben von Holz. Beize wird in der Regel mit einem Beizepinsel aufgetragen. Das Holz hat nach dem Auftrag der Beize noch keinen Oberflächenschutz; den erhält es erst durch Wachsen oder Lackieren.
Lesen Sie zunächst die Verarbeitungs- und Sicherheitsratschläge des Herstellers sorgfältig durch. Arbeiten Sie in einem gut belüfteten Raum und vermeiden Sie dort Rauchen, Essen und Trinken.
Tipp Beizen:
Arbeiten Sie auf senkrechten Flächen stets von unten nach oben. Da Beize dünnflüssig ist und die Holzoberfläche stark saugt, kann die Beize sonst nach unten laufen und so genannte Nasen bilden, die sichtbar bleiben.
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14. Schritt - Oberflächen lackieren
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Lacke sind in vielen Varianten und Preislagen erhältlich. Ausschlaggebend für die Auswahl sind Verarbeitbarkeit, Ihre technische Ausstattung daheim und der Anspruch an Qualität und Haltbarkeit der Oberfläche. Lassen Sie sich im Fachhandel beraten. Und wenn Sie keine größere Erfahrung mit dem Lackieren haben, empfiehlt es sich, auf einem Probestück ein wenig zu üben.
Die einfachste Lösung ist Lack aus der Sprühdose.
Eine hochwertigere Variante ist z. B. Polyurethanlack, ein aus zwei Komponenten bestehender Lack, der mit der Spritzpistole aufgetragen wird. Dazu mischen Sie Klarlack und Härter nach Herstellerangaben und füllen die Mischung in die Spritzpistole. Stellen Sie an einer Versuchsplatte die Düse und damit die Lackmenge ein. Stellen Sie den Sprühkegel bei Flächen breiter und bei Kanten schmaler ein.
Tragen Sie nun die erste Lackschicht dünn auf. Beginnen Sie mit den Kanten und lackieren Sie danach die Flächen; diese in gleichmäßigen, parallel verlaufenden Bahnen.
Auch dabei können sich – wie schon beim Wässern – nochmals Holzfasern aufstellen, die Sie nach Trocknung des Lacks in Maserungsrichtung mit 220er oder 240er Schleifpapier sachte entfernen.
Verwenden Sie für die zweite Lackschicht den gleichen Klarlack wie bei der Grundierung. Diesmal können Sie den Lack etwas satter auftragen. Beginnen Sie wieder mit den Kanten und widmen Sie sich dann in gleichmäßigen, parallel verlaufenden Bahnen den Flächen.
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