Anbau und Ernte im Obstgarten

Frische Früchte und Beeren aus dem eigenen Garten sind ein Traum vieler Hobbygärtner. Mit dem Anbau von Obst werden Sie unabhängig vom Angebot im Supermarkt und können ungespritzte Früchte direkt vom Baum oder Strauch genießen oder kreativ zu schmackhaften Aufstrichen, Kuchen oder Getränken in der Küche weiterverarbeiten.

Dabei müssen Sie nicht zahlreiche Obstbäume anpflanzen: Auch in kleinen Gärten ist ausreichend Platz für kleinwüchsige Beerensträucher oder am Spalier gedeihende Halbstämmchen, die zugleich eine unansehnliche Hauswand begrünen und Nützlinge in den Garten locken. Ist der Platz vorhanden, ist ein großer Apfel- oder Kirschbaum nicht nur ein zuverlässiger Vitaminlieferant, sondern zugleich ein Schattenspender an heißen Sommertagen. Wählen Sie daher stets Nutzpflanzen, die zu den Gegebenheiten im Garten passen und in unserem Klima ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen gut gedeihen.

Wir erklären Ihnen, worauf Sie beim Kauf von Obstbäumen und Beerensträuchern achten sollten und wie Sie einen Obstgarten anlegen. Zudem nennen wir Ihnen nützliche Kultivierungshinweise für beliebte Obstsorten, die sich für eine Anzucht im Hausgarten besonders gut eignen. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Anpflanzen von Obstbäumen und Beerensträuchern!

Obst im Garten

Ein blühender Kirschbaum wird zum Blickfang im Garten.

Strauch oder Baum – unterschiedliche Obstgehölzarten für den Garten

Beim Kauf von Obstgehölzen sollten Sie die Nutzpflanzen von den Zweigen bis zur Wurzel genau inspizieren. Experten differenzieren zwischen unterschiedlichen Wachstumsstadien und -arten, wodurch sich schnell geeignete Pflanzen für den eigenen Obstgarten finden lassen. Dabei sind größere und somit bereits robustere Nutzpflanzen entsprechend teurer – sie tragen aber auch deutlich schneller Früchte und wachsen problemlos an.

Sogenannte leichte Sträucher verfügen über mindestens zwei Triebe, während verpflanzte Sträucher bereits drei oder mehr Triebe aufweisen. Als Heister werden baumartig wachsende Gehölze mit seitlicher Belastung ohne Krone bezeichnet. Auch hier wird eine Einteilung in leichte und verpflanzte Heister vorgenommen. Stammbüsche sind verpflanzte Heister mit besonders schöner Verzweigung, einem Mindeststammumfang von 12 cm und einer Mindesthöhe von 250 cm. Als Hochstämme gelten hingegen baumartig wachsende Gehölze, die bereits in Stamm und Krone gegliedert und somit schon älter sind. Am geraden Stamm setzt in 180 cm Höhe die Krone an, während der mittlere Leittrieb eine gerade Verlängerung des Stammes bildet. Dabei gibt es Hochstämme in verschiedenen Sortierungen: Ihre Stärke wird in der Zentimeterzahl des Stammumfangs angegeben, der in einem Meter über dem Erdboden gemessen wird.

Solitärformen gibt es von Sträuchern, Stammbüschen und Hochstämmen. Sie werden in der Baumschule mit großem Reihenabstand kultiviert, damit sie sich optimal entwickeln. Sie sind als Leitgehölze oder für Einzelpositionen gedacht. Solitäre sind mindestens dreimal verpflanzt und beim Verkauf mit einem Ballen, Drahtballen oder Container versehen. Obstgehölze werden nach der Stammhöhe und Unterlage in fünf Klassen eingeteilt:

  1. Formobstgehölze (40 cm)

  2. Büsche, Spindelbüsche (40-60 cm)

  3. Niederstämme (80-100 cm)

  4. Halbstämme (100-120 cm

  5. Hochstämme (ab 180 cm)

Für alle Stammformen gilt, dass die Stammverlängerung nur leicht gekrümmt sein darf und dass sie mindestens vier kräftige, gut verteilte, gleichwertige Triebe haben.

Welche Obstsorte passt in meinen Garten?

Am Spalier können Obstbäume gezielt in Form gebracht werden.
Kleinwüchsige Obstbäume können sogar im Kübel gehalten werden.

Bei der Wahl einer Obstpflanze für den Anbau im eigenen Garten kommt es nicht nur auf den Ernteertrag an, sondern auch auf den vorhandenen Platz und die vorherrschenden Bodenbedingungen und Lichtverhältnisse. So gedeihen einige Pflanzen eher im Halbschatten oder auf feuchten Böden, während andere Arten viele Sonnenstunden und trockenes Substrat vorziehen. Wenn Sie sich für eine Obstsorte interessieren, die bei gegebenen Standortbedingungen nur schlecht gedeiht, ist eine gezielte Bodenaufbereitung unerlässlich für ein gesundes Pflanzenwachstum.

Tipp: Falls Sie sich für weiterführende Informationen zum Bodenklima sowie zur optimalen Aufbereitung von leichten Sand- oder schweren Lehmböden interessieren, erfahren Sie nützliche Tipps auf unserer Beratungsseite zur Bodenaufbereitung von Zier- und Nutzgärten.

Zudem eignen sich einheimische Obstsorten besonders gut für einen Anbau im eigenen Garten, da sie an das vorherrschende Klima angepasst sind und die regelmäßige Pflege entsprechend gering ausfällt. Besonders gut gedeihen Apfel-, Birnen-, Quitten- oder Kischbäume, während der Ertrag bei exotischen Obstsorten, wie Pfirsichen und Aprikosen, eher gering ausfällt, da die Sonneneinstrahlung nicht ausreicht. Dabei unterscheidet der Botaniker generell zwischen drei unterschiedlichen Obstarten:

  1. Kernobst (z. B. Apfel, Birne, Mispel, Hagebutte)

  2. Steinobst (z. B. Kirsche, Pfirsich, Pflaume, Mirabelle)

  3. Beerenobst (z. B. Himbeere, Heidelbeere, Erdbeere, Brombeere, Stachelbeere)

Obst für große und kleine Gärten

In einem großen Garten ist ausreichend Platz für mehrere Obstbäume und Beerensträucher. Wichtig ist, dass zwischen hoch und breit wachsenden Bäumen ein Mindestabstand von acht Metern eingehalten wird, um ein gesundes Pflanzenwachstum zu fördern und zudem die spätere Ernte zu erleichtern. Falls Sie eine Unterpflanzung mit Sträuchern oder Zierpflanzen planen, müssen Sie auf schattenverträgliche Sorten zurückgreifen, die zudem nicht unter dem Konkurrenzdruck des Starkzehres leiden.

Nicht immer ist der Obstbaum die richtige Wahl: Kleine Gärten bieten häufig zu wenig Platz oder wirken nach einigen Standjahren überladen und unpassierbar. Hier eignet sich Spalierobst, das an flachen Kletterhilfen in Form gezogen wird und unansehnliche Wände natürlich begrünt. Alternativ kann auch auf sogenanntes Säulenobst zurückgegriffen werden. Hierbei handelt es sich um kleine Obstbäume, die maximal drei Meter hoch und einen Meter breit werden. Diese platzsparende Variante kann sogar in ausreichend großen, stabilen Kübeln auf der Terrasse kultiviert werden.

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Obstbäumchen

Obstgarten anlegen

Wie pflanze ich einen Obstbaum?

Der ideale Zeitpunkt zur Baumpflanzung ist im Herbst, wenn noch keine starken Bodenfröste drohen. Auf diese Weise hat der wurzelnackte Obstbaum ausreichend Zeit, bereits vor der Winterruhe viele Wurzeln zu bilden, fest anzuwachsen und Feuchtigkeit zu speichern, bevor im Frühling die wichtige Nährstoff- und Wasseraufnahme beginnt. Wird ein Obstbaum erst im Frühjahr gepflanzt – was prinzipiell auch möglich ist – steht die Pflanze unter starkem Druck, da neben Wurzeln auch Triebe und Blätter sowie Knospen gebildet werden müssen. Eine Herbstpflanzung hat sich bei Obstbäumen daher bewährt.

Nach dem Kauf muss der Baum zeitnah gepflanzt werden, damit er nicht austrocknet. Vor dem Setzen werden die Wurzeln eingekürzt, um sie auf diese Weise zu einem Neuaustrieb und verzweigten Wachstum anzuregen. Vertrocknete oder kranke Wurzeln werden ebenfalls entfernt. Ist der ideale Standort mit ausreichend Abstand zum Wohnhaus, anderen Pflanzen oder dem Nachbargrundstück sowie optimalen Standortvoraussetzungen gefunden, wird in einem ersten Schritt die Grasnarbe entfernt und ein Pflanzloch ausgehoben, das doppelt so groß wie der Wurzelballen des Baumes ist. Hierbei ist es wichtig darauf zu achten, dass sich die Veredelungsstelle, erkennbar an einer kleinen Verdickung am unteren Stamm, rund zehn Zentimeter über der Erde befindet – aufgesetzte Edelsorten könnten Wurzeln bilden und ihre Unterlage überwachsen.

Junge Bäume bieten starken Winterwinden eine große Angriffsfläche. Um Windwurf zu vermeiden, wird ein stabiler, rund acht Zentimeter breiter Holzpfahl ins Pflanzloch gestellt. Gerade ausgerichtet dient er als hilfreiche Stütze für den Obstbaum, der mit weichen, breiten Bändern an diesem festgebunden wird. Experten empfehlen, dass der Stützpfahl bis in die Baumkrone reicht, um eine ausreichende Stabilität zu bieten. Ist der Baum ausgerichtet, wird der Aushub mit Kompost aufbereitet und wieder ins Pflanzloch gegeben. Wird das Substrat bereits jetzt gut gewässert – Experten sprechen hier vom Einschlämmen der Wurzeln – und der Baum leicht hin- und herbewegt, schließen sich letzte Lücken und die Erde kann leicht festgetreten werden, sodass sich ein hilfreicher Gießrand um die Baumscheibe bildet. Zum Schluss – und in den folgenden Wochen – die Erde gut bewässern, sodass der Obstbaum zur Bildung langer Wurzelausläufer angeregt wird. Hierbei hilft auch eine Rindenmulchschicht: Sie fördert die Fruchtbarkeit des Bodens und schützt vor einer frühzeitigen Austrocknung.

Tipp: Im Herbst sollte kein zusätzlicher Mineraldünger verabreicht werden, da die jungen Wurzeln sehr salzempfindlich sind. Der erste Dünger wird im Frühjahr zum Vegetationsbeginn gereicht.

Das Pflanzloch ist doppelt so groß wie der Wurzelbereich.
Die Wurzeln werden eingeschlämmt, um Hohlräume im Substrat zu schließen.
Der Baum wird gerade ausgerichtet und die Erde gut verdichtet.
Eine Mulchschicht und ein Schutz vor Fraßschäden helfen dem jungen Baum.

Beerensträucher pflanzen

Junge Himbeerpflanzen benötigen einen Stützpfahl, um aufrecht wachsen zu können.

Bereits beim Kauf von Beerensträuchern sollten Sie auf spezielle Züchtungen achten, die als ausgesprochen krankheits- und schädlingsresistent gelten. Zudem gibt es viele stachellose Neuzüchtungen, die sich besonders gut für die Pflanzung in Familiengärten eignen, in denen Kinder fleißig bei der Ernte mithelfen wollen.

Auch bei Beerensträuchern gilt der Herbst als idealer Pflanzzeitpunkt, wobei Containerware ganzjährig gesetzt werden kann. Bei der Standortwahl müssen die individuellen Vorlieben der Nutzpflanzen beachtet werden: Während Heidelbeeren saure Böden an sonnigen Standorten bevorzugen, gedeihen rote Johannisbeersträucher beispielsweise eher im Schatten und in kühlem Substrat. Wenn Sie nicht für einen spezifischen Standort einen passenden Strauch suchen, sondern generell im Garten eine bestimmte Nutzpflanze anbauen möchten, wird der Gartenboden am Wunschort entsprechend mit Sand oder Dünger aufbereitet, sodass die Nährstoffansprüche des Beerenstrauchs optimal erfüllt werden.

Tipp: Neben den individuellen Ansprüchen bestehen dennoch bestimmte Voraussetzungen, die auf viele Beerensträucher zutreffen. So sollte der Standort luftig sowie windgeschützt und das Substrat tiefgründig und humos sein.

Heben Sie ein Pflanzloch aus, das dem Wurzelballen ausreichend Platz bietet und die empfindlichen Wurzeln nicht einengt. Lockern Sie die Erde mit Hilfe einer Grabegabel und geben Sie Nährstoffe, etwa organischen Dünger, in das Pflanzloch. Wurzelnackte Gehölze wachsen zudem bessern an, wenn ihre Wurzeln vor der Pflanzung gezielt eingeschlämmt werden. Das bedeutet, dass das Gehölz mit der Hälfte des Aushubs bedeckt und stark angewässert wird. Bewegen Sie die Pflanze nun leicht auf und ab und füllen Sie schließlich den Rest der ausgehobenen Erde wieder ein. Nach einem erneuten Wässern haben sich sämtliche Hohlräume geschlossen und die Feinwurzeln kommen besonders gut mit der frischen Erde in Kontakt.

Tipp: Ist der Strauch zur Pflanzung bereits über 1,50 Meter hoch, hilft ein zusätzlicher Stützpfahl vor Windwurf.

Beerensträucher und Obstbäume pflegen

Kurz vor oder unmittelbar nach der Pflanzung werden überflüssige Triebe entfernt.

Schnittmaßnahmen an Obstbäumen

Kleine, behutsame Eingriffe mit Schere und Säge halten die Bäume jung und gesund. Im Winterhalbjahr ist die Wuchsform von Obstbaumkronen besser einzuschätzen als im Sommer, wenn dichtes Blattwerk das Astgerüst verdeckt. Frostfreies, mildes Winterwetter sollten Sie deshalb für einen Korrekturschnitt von Apfel-, Birnen- und Pflaumenbäumen nutzen. Verwenden Sie dafür nur hochwertige, gut geschärfte Garten- und Astscheren und Sägen, die einen sauberen Schnitt garantieren und die Zweige nicht quetschen: So entstehen glatte, gut heilende Wundränder. Schnittstellen ab etwa 3 cm Durchmesser müssen verschlossen werden, um das Eindringen von Krankheitserregern und die Entstehung von Holzfäule zu verhindern. Als Wundverschluss eignen sich ein bei jeder Witterung gut streichbares Baumwachs, ein Baumpflaster oder ein Sprühverband für Pflanzen.

Sinn des Kronenkorrekturschnittes ist es, das kräftige, knorrige Fruchtholz zu erhalten und zugleich eine lockere, lichtdurchlässige Krone zu gestalten. Dafür werden alle jungen, glattrindigen Triebe und Wasserschosse herausgeschnitten. Entfernen Sie ebenso Triebe, die sehr steil stehen oder schief in die Krone hinein wachsen.

Tipp: Generell gilt es, eine Krone so zu erziehen, dass zahlreiche, möglichst waagerecht wachsende Seitentriebe entstehen. Fruchtholz bildet sich vor allem an jenen Zweigen, die in einem flachen Winkel zum Hauptstamm sitzen. Zusätzlich zum Schnitt können Seitenzweige im Frühling mit Gewichten beschwert oder mit Stäben und Stricken in die Waagerechte gebracht werden.

Beim Entfernen größerer Äste werden diese zunächst unten angesägt und dann von oben vollständig durchtrennt. Die so entstandenen Stummel stets bis dicht an den Stamm nachschneiden, damit der Baum diese selbstständig mit einem Rindenwulst verschließen kann. Kleinere Korrekturen, etwa das Entfernen neuer Wassertriebe, können auch im Sommer erfolgen. Bei Kirschbäumen ist es hingegen am besten, die Krone gleich nach der Ernte auszulichten.

Auch sogenannte Wildtriebe bei veredelten Obstgehölzen sollten jetzt entfernt werden: Sie blühen und fruchten selten, meist in schlechter Qualität, und schwächen den Baum. Wildtriebe entspringen unterhalb der Veredelungsstelle und haben in der Regel eine andere Rinde als die Krone. Bei älteren Bäumen ist die Veredelungsstelle als Verdickung gut zu erkennen. Wildtriebe werden dicht am Ansatz mit einer scharfen Gartenschere abgetrennt, sodass eine glatte Schnittwunde entsteht, die rasch verheilt.

Ein regelmäßiger Formschnitt fördert das Wachstum von Fruchtholz.

Erhaltung und Pflege von Beerenobst

Beerensträucher benötigen – wie alle Pflanzen – nach der Pflanzung und an heißen Sommertagen ausreichend Feuchtigkeit. Sobald sich die ersten Früchte zeigen, kann zusätzlich gedüngt werden, um die Erntezeit zu verlängern und große Früchte zu erzielen. Geben Sie den Dünger in kleine Bodenlöcher, die Sie rund um die Stammbasis ausheben. Auf diese Weise gelangt der Dünger bereits tief in die Erde. Auch gut: Reichen Sie speziellen Obstdünger über das Gießwasser, das schnell in tiefe Bodenschichten versickert und Tiefwurzler hier ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Während der Erntezeit sollten Nutzpflanzen nicht mit Insektiziden behandelt werden – pflanzenspezifische Produkte zur Schädlingsbekämpfung werden im Winter während der Vegetationspause oder spätestens drei Wochen vor der Knospenbildung aufgebracht.

Im ersten Standjahr werden welkes Laub sowie tote oder kranke Äste großzügig entfernt. Während der Ernte sollten abgeerntete Triebe um ein Drittel eingekürzt werden, um eine ansprechende Form zu erhalten und einen Neuaustrieb zu fördern. In den Folgejahren werden alte Zweige abgeschnitten, um den Austrieb junger Triebe zu unterstützen. Achten Sie dabei darauf, dass Beerensträucher immer mit alten und jungen Trieben ausgestattet sind und diese mit ausreichend Licht und Luft versorgt werden: Ordnen Sie die Triebe locker um den Leittrieb an und entfernen Sie überschüssige Seitentriebe. Gerüstäste, die älter als fünf Jahre sind, werden entfernt, da der größte Fruchtertrag an ein- bis dreijährigen Trieben zu erwarten ist.

Tipp: Das Alter der Strauchtriebe erkennt man an ihrer Farbe – helle Zweige sind besonders jung, während dunkle Triebe bereits mehrere Jahre alt sind. Hilfreich können auch farbliche Markierungen sein, um auch nach mehreren Standjahren den Überblick zu behalten, welche Äste entfernt werden sollten.

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Beerenobst

Unterschiedliche Obstsorten anbauen

Verwandte Obstsorten veredeln

Pflanzen selber zu veredeln – Experten sprechen in diesem Zusammenhang von einer Okulation –, um seine Lieblingssorten zu vermehren oder alte Obstsorten zu bewahren, gehört zu den Arbeiten im Garten, an die sich nur wenige Hobbygärtner heranwagen. Dabei lassen sich auf diese Weise die Sorten- und Formenvielfalt von Obstgehölzen bewahren, der Ertrag und das Fruchtaroma verbessern sowie die Krankheitsanfälligkeit der Pflanze vermindern.

Zwischen Juli bis Mitte September ist die beste Zeit für die Veredelung. Das Verfahren des "Okulierens" bedeutet, dass auf die Trägerpflanze ein Auge der Sorte eingesetzt wird, die man vermehren möchte. Veredeln ist eine handwerkliche Fertigkeit, die mit etwas Geschick und Übung gut gelingt. Besonders wichtig dabei ist eine Qualitäts-Veredelungsschere oder ein scharfes Veredelungsmesser für einen sauberen und präzisen Schnitt und damit höchste Passgenauigkeit der beiden Zweige. Praktisch ist ein Veredlungsset mit Anleitung und kompletter Ausstattung, die es für ein erfolgreiches Veredeln braucht: Ein scharfes Veredelungsmesser, Bast, Veredelungsgummis, Veredelungsband, Okulationsschnellverschlüsse und kalt verstreichbares Veredelungswachs.

Zum Zeitpunkt der Entnahme müssen die Knospen des Edelreises (ein Edelreis ist das wenige Zentimeter lange Teilstück der Rute einer Edelsorte) ausgereift sein – dies ist für Knospen des aktuellen Jahres häufig erst ab Juli gegeben. Prinzipiell gilt: Es können nur gleiche oder verwandte Pflanzenarten miteinander veredelt werden, beispielsweise Apfel auf Apfel, Süßkirsche auf Sauerkirsche oder Birne auf Quitte. Nur intakte, frische Edelreiser oder Knospen – Experten sprechen hier von Edelaugen – sowie ein sorgfältiges Arbeiten führen zum Erfolg.

Bei einer T-Okulation wird ein T-förmiger Schnitt an der Unterlage durchgeführt. Der Querschnitt ist dabei ca. zwei Zentimeter, der Längsschnitt rund vier Zentimeter lang. Lösen Sie nun die beiden Rindenflügel mit Hilfe des Lösers des Okuliermessers, bis sich die Rinde leicht hochklappen lässt. In den so entstandenen Schlitz wird das Edelauge eingesetzt und nach unten geschoben, bis es sicher in der "Rindentasche" liegt. Klappen Sie die Rinden wieder soweit zu wie möglich und befestigen Sie alles mit Gummibändern oder Schnüren.

Eine weitere Methode ist die Chip-Veredelung. Diese hat den entscheidenden Vorteil, dass sie nicht auf eine lösbare Rinde angewiesen ist und somit auch in Vegetationspausen durchgeführt werden kann. Benötigt werden ein Chip bzw. Holzspan des Edelreises und eine formgleiche Öffnung auf der Unterlage. Entfernen Sie am Edelreis eine Knospe sowie die umgebende Rinde und etwas unterliegendes Holz. Schneiden Sie eine passende Kerbe in die Unterlage und geben Sie den Edelreis-Chip hier hinein. Binden Sie ihn anschließend mit Bast oder einem Gummiband fest und bestreichen Sie die eventuell noch bestehenden Lücken mit Baumwachs.

Nach dem eigentlichen Veredeln sind das Abwerfen, Formieren und Kontrollieren der Veredelung wichtige Nacharbeiten. Auch das Wetter spielt eine Rolle, da starke Trockenheit das Anwachsen des Auges verhindert. Gegebenenfalls muss reichlich bewässert werden – so lange, bis das Auge gut angewachsen ist.

Die Unterlage wird angeschnitten.
Der Edelreis wird passend geschnitten.
Der Edelreis wird mit der Unterlage verbunden.

Erdbeeren anbauen

Reife Erdbeeren sind durchgehend rot und fest.
Schützen Sie Ihre Erdbeeren vor gefräßigen Schnecken.

Anfang Mai beginnt die Pflanzzeit für Erdbeeren. Die ersten Früchte reifen, je nach Klima und Sorte, bereits im Juni und Juli. Man sollte aber geduldig warten, bis die Beeren vollreif sind, also keine weißen oder grünen Stellen mehr haben – erst dann entfalten sie ihr ganzes Aroma. Deshalb sehen Import-Erdbeeren zwar verlockend rot aus, enttäuschen jedoch oft im Geschmack: Sie werden unreif geerntet und gekühlt, um den langen Transportweg zu überstehen, wobei sich kein echtes Erdbeeraroma entfalten kann.

Erdbeeren sind recht pflegeleicht, wenn man ihre speziellen Bedürfnisse beachtet. Für eine üppige Ernte mit aromatischen Früchten braucht es eine gute Bodenvorbereitung. Der Standort sollte sonnig und windgeschützt sein, schattige Lagen sind oft Ursache für Krankheiten, mindern Fruchtfülle und Aroma. Ideal ist ein lockerer, humusreicher und gleichmäßig feuchter Boden. Abhilfe bei schweren Böden schaffen eine Beimischung von Sand und, vor der Pflanzzeit, eine Gründüngung mit Leguminosen, wodurch der Boden aufgelockert und mit Stickstoff angereichert wird. Bis zu den Eisheiligen müssen die Erdbeerblüten vor Nachtfrost geschützt werden: Decken Sie die Pflanzen abends mit einem Vlies oder Folientunnel ab. Dieser zusätzliche Schutz sollte jedoch tagsüber entfernt werden, damit die Befruchtung durch Bienen und Hummeln gesichert ist und der wichtige Sauerstoffaustausch stattfinden kann.

Zur Blütezeit ist eine gezielte Pflege und gute Bodenfeuchtigkeit für den Ertrag besonders wichtig. Während Trockenperioden sollte daher wöchentlich mit etwa 20 bis 30 Litern pro Quadratmeter gewässert werden. Blätter und Blüten dürfen dabei nicht benässt werden, da dies Grauschimmel begünstigt. Gießen Sie Ihre Erdbeerpflänzchen am besten morgens, damit die Pflanzen bis zum Mittag, wenn die starke Sonneneinstrahlung beginnt, wieder abtrocknen. Ein zusätzlicher Schutz vor Pilzbefall ist das Einpflanzen in schwarze Folie und das Mulchen mit Strohhäckseln oder Holzwolle. Der Mulch sollte nicht zu fein sein, damit nicht zu viel Feuchtigkeit gebunden wird. Eine Mulchschicht hält zudem Schnecken und Drahtwürmer fern und die Früchte bleiben trocken und sauber, da sie nicht auf der feuchten Erde aufliegen. Besonders bewährt im Hausgarten haben sich die Sorten Senga Sengana, Polka und Mara de Bois.

Je früher die Jungpflanzen gesetzt werden, desto üppiger ist der Ertrag im kommenden Jahr. Beste Pflanzzeit ist zwischen Ende Juni bis Anfang August: Die Jungpflanzen können sich dann gut bewurzeln und es bilden sich mehr Blütenansätze aus, als bei einer späteren Pflanzung. Erdbeeren dürfen dabei nicht zu eng gepflanzt werden: Für ein Beet von etwa 1,20 Meter Breite genügen zwei Reihen, in denen die Erdbeerpflanzen in einem Abstand von rund 30 cm gesetzt werden. Lockern Sie zuvor die Erde gut mit einer Grabegabel und versorgen Sie das Substrat mit reichlich Kompost und Gesteinsmehl.

Haben Sie einen gesunden Bestand im Beet, können Sie besonders reichlich tragende Pflanzen mit gutem Fruchtaroma kennzeichnen, um Ableger zu nehmen. Die beste Zeit dafür ist im Juni und Juli: Kräftige Austriebsranken der ausgesuchten Mutterpflanzen werden in kleine, mit reifer Komposterde gefüllte Töpfe gesetzt. Nach etwa vier Wochen sind die Ableger zu gut bewurzelten, kräftigen Pflänzchen herangewachsen. Jetzt können sie von der Mutterpflanze getrennt und am endgültigen Platz eingepflanzt werden. Ableger sollten jedoch nicht länger als drei Jahre von denselben Pflanzen nachgezogen werden: Qualität, Ertrag und Fruchtaroma bauen stetig ab und die Pflanzen werden anfälliger für Krankheiten. Deshalb sollten Sie das Erdbeerbeet nach drei Jahren roden und mit neu gekauften Pflanzen bestücken.

Tipp: Erdbeeren sollten nicht in Beete gesetzt werden, in denen vorher Kartoffeln gewachsen sind. In vielen Kartoffel-Feldern findet man Pilzkrankheiten, welche die Wurzeln von Erdbeerpflanzen angreifen. Erdbeeren hätten dort keine Chance, richtig zu gedeihen. Dies gilt auch für Beete, auf denen vorher bereits Erdbeerpflanzen gestanden haben. Erdbeeren werden immer an einer anderen Stelle neu gesetzt – zwischen alter und neuer Kultur sollten mindestens vier Jahre Pause bis zur neuen Erdbeer- oder Kartoffel-Anpflanzung liegen.

Im Garten können rote als auch schwarze Johannisbeeren angebaut werden. Beide Nutzpflanzen stellen unterschiedliche Standortansprüche.

Rote Johannisbeeren im Obstgarten

Neben Erdbeeren zählen die roten Johannisbeeren zu den beliebtesten Beerenarten für den Anbau im eigenen Garten, da sie als besonders pflegeleicht gelten und bereits im ersten Standjahr viele Früchte tragen. Johannisbeeren stammen ursprünglich aus den Wäldern Nordeuropas und benötigen daher ein vorwiegend feuchtes Substrat, das jedoch nicht zu Staunässe neigt. Zudem wird ein tiefgründiger, nährstoffreicher und humoser sowie leicht sauerer Boden bevorzugt. Ist der Standort zudem sonnig und windgeschützt, gedeiht die rote Johannisbeere besonders gut.

Tipp: Achten Sie in Regionen mit Spätfrostgefahr auf einen ausreichenden Schutz der kälteempfindlichen Blüten und decken Sie die Pflanzen nachts mit einem zusätzlichen Vliesstoff ab. Pflanzen Sie zudem keine frühblühenden Sorten in anfälligen Lagen.

Die Pflanzung der jungen Johannisbeersträucher erfolgt im Herbst. Auf diese Weise kann die Nutzpflanze ausreichend Wurzeln bilden und vor der Winterruhe noch viel Feuchtigkeit speichern. Rund drei Wochen vor der Pflanzung ist eine Bodenaufbereitung erforderlich, falls der Gartenboden zu lehmig und schwer ist: Entfernen Sie Unkräuter und führen Sie eine Tiefenlockerung sowie eine Sandbeimischung durch, sodass Sie ein feinkrümeliges Substrat erhalten, dass ausreichend Wasser und Luft speichern kann.

Die verwendete Jungpflanze sollte vier oder fünf Triebe mit einer Länge von rund 50 Zentimetern und keine Krankheitssymtome aufweisen. Setzen Sie den Strauch als Solitär- oder Reihenpflanze ins Beet. Sind mehrere Johannisbeerpflanzen geplant, sollte ein Mindestabstand von rund 150 Zentimetern eingehalten werden, um ein gesundes Pflanzenwachstum zu gewährleisten. Setzen Sie die Jungpflanze dabei rund 15 Zentimeter tiefer ins Beet, als sie in der Baumschule stand, um den Bodenaustrieb zu fördern. Für eine optimale Nährstoffversorgung wird der Boden bei der Pflanzung zusätzlich mit Humus oder Kompost aufbereitet. Bei generellen Schnittmaßnahmen ist zu beachten, dass die rote Johannisbeere vorwiegend an einjährigen Trieben an der Basis Früchte bildet. Fördern Sie die Neubildung von Fruchtholz, indem Sie alte Triebe, die sich zum Boden neigen, regelmäßig abschneiden. Die fünf stärksten Triebe werden belassen und nicht eingekürzt.

Für den Anbau im Hausgarten besonders gut geeignete Sorten sind Jonkheer van Tets, Rovada und Heinemanns Rote Spätlese.

Ein Apfelbaum kann sehr ausladend werden und trägt nach einigen Standjahren viele Früchte.
Apfelbäume werden hoch und breit – halten Sie Abstände zum Haus und Nachbargrundstück ein.

Apfelbaum im Garten pflanzen und pflegen

Apfelbäume sind der Klassiker im Obstgarten und eignen sich dank einer Vielzahl an unterschiedlichen Wuchsformen auch hervorragend für eine Kultivierung in kleineren Gärten. Hier können Sie beispielsweise auf Zwerg- oder Säulenformen sowie Busch- und Spindelbäume zurückgreifen, die sich alle durch einen kompakten Wuchs auszeichnen und so veredelt wurden, dass sie in ihrem Wachstum gehemmt sind. Achten Sie bei der Baumwahl zudem darauf, ob es sich um einen Selbstbefruchter handelt – ist dies nicht der Fall, muss eine zweite Bestäuber-Pflanze in unmittelbare Nähe gesetzt werden, was in vielen Hausgärten aus Platzgründen nicht möglich ist, da Apfelbaumkronen nach einigen Standjahren einen Durchmesser von rund zehn Metern erreichen können. Wenn Sie unteschiedliche Apfelsorten anbauen möchten, können Sie zudem auf sogenannte Duo-Apfelbäume setzen, die zwei oder mehr Apfelsorten tragen.

Der richtige Standort sowie die Zusammensetzung des Bodens sind Grundvoraussetzung für eine reiche Obsternte. Ein Apfelbaum gedeiht an einem sonnigen, geschützen Standort in Süd- oder Südostlage besonders gut. Vermeiden Sie einen Anbau an Senken, da sich hier Kaltluft und stehendes Wasser ansammeln, die der Pflanzengesundheit schaden. Im Gegensatz zu vielen Beerensträuchern bevorzugt der flachwurzelnde Apfelbaum schwere Humus-Lehmböden, die Wasser sehr lange speichern und die Wurzeln so optimal mit Feuchtigkeit und Nährstoffen versorgen können.

Als optimale Pflanzzeit der Kernobstgewächse zählt das zeitige Frühjahr. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das doppelt so groß wie der Wurzelballen ist. Geben Sie für eine zusätzliche Stabilisation einen robusten Holzpfahl ins Pflanzloch, der bis in die Krone des Apfelbaums reicht. Neben diesen Pfahl wird die Jungpflanze gesetzt, gerade ausgerichtet und mit dem aufbereitetem Aushub bedeckt.

Tipp: Weist Ihr Apfelbaum eine Verdickung, die sogenannte Veredelungsstelle, am unteren Stamm auf, muss diese rund 15 Zentimeter über der Erdoberfläche verbleiben.

Treten Sie die aufgefüllte Erde fest, sodass sich alle Hohlräume schließen, und wässern Sie alles gut an. Nun wird der junge Baum mit breiten, weichen Bändern am Stützpfahl befestigt, ohne dass es zu einer Berührung zwischen Rinde und Holzpfahl kommt. Abschließend können Sie eine Rindenmulchschicht auf der Baumscheibe ausbringen. Diese Schicht hilft, Feuchtigkeit im Boden zu speichern und verdrängt Unkräuter.

Junge Apfelbäume benötigen nach der Pflanzung ihre gesamte Energie für die Ausbildung neuer Wurzeln. Es ist daher wichtig, bereits nach der Pflanzung überflüssige Triebe zu entfernen – lassen Sie ausschließlich einen Mittelast sowie drei bis vier Seitentriebe stehen. Viele Apfelbäume, die auf einer Rasenfläche stehen, leiden unter Nährstoffmangel. Zeigen sich erste Symptome, wird mit speziellem Volldünger nachgeholfen. Generell reicht es jedoch aus, wenn die Erde um den Apfelbaum mit organischem Dünger aufbereitet und oberer Erdschichten gemulcht werden.

Ein Obstschnitt erfolgt beim Apfelbaum nach der Blüte. Jetzt werden alle überflüssigen Triebe, wie Wasserschosse und Konkurrenztriebe, entfernt. Ein Auslichtungsschnitt regt zur Bildung von Knospen an und erfolgt im Herbst und zeitigen Frühjahr. Jetzt werden die Triebe nur eingekürzt und nicht komplett entfernt. Achten Sie hier auf nach innen wachsende, steil nach oben ragende sowie kranke oder besonders dünne Äste. Auch Triebe, die eine unnatürliche oder ungewollte Wuchsform fördern, werden jetzt entfernt. Spalierobstgehölz muss gezielt in Form gehalten werden, sodass ein flacher Wuchs am Spalier möglich wird. Dieser Formschnitt erfolgt bei stark wachsenden Apfelsorten zum Winterende, wenn die Temperaturen bereits über dem Gefrierpunkt liegen.

Obsternte

Obst wird geerntet, bevor es gefriert oder nachdem es wieder augetaut ist.

Sichere, standfeste Leitern für die Obsternte

Im Herbst sind Leitern im Garten bei der Obsternte unentbehrliche Helfer. Besonders gut geeignet sind Kombi- oder Vielzweckleitern aus Aluminium, wobei man auf das TÜV- und GS-Siegel achten sollten. Dreiteilige Alu-Mehrzweckleitern können als freistehende Doppelsprossenleitern dicht am Baum oder Strauch aufgestellt werden. Für höher gelegene Bereiche werden sie zu Schiebeleitern umfunktioniert und in die Baumkrone gelehnt. Damit der Eimer oder Korb für das Erntegut nicht zum Hindernis wird, sollte er an einem Erntehaken außerhalb der Leiter aufgehängt werden. Besonders gefährlich ist es, überhängend nach dem letzten Stück Obst an einem Ast zu greifen – diese Frucht also lieber hängen lassen und den Vögel auf diese Weise eine Freude bereiten. Alternativ kann hier ein Obstpflücker Verwendung finden.

Achten Sie zudem darauf, dass die Leiter nicht zur Seite kippt oder wegrutscht. Im Garten sollten Leitern daher stets mit Erdspitzen ausgerüstet sein, um die Standfestigkeit zu erhöhen. Zudem wird eine Leiter niemals rückwärts bestiegen, da man dabei leicht den Halt verliert.

Obst weiterverarbeiten

Apfelringe können aufgefädelt und schonend getrocknet werden.

Apfelringe und Apfelchips zubereiten

Im Spätherbst sind die letzten Äpfel geerntet, mit Ausnahme der sehr späten Lagen. Selbst ein plötzlicher Nachtfrost schadet diesen Früchten in der Regel nicht, denn sie vertragen tiefe Temperaturen bis -6 °C. Vorausgesetzt, sie werden nicht in gefrorenem Zustand geerntet, sondern erst dann, wenn sie wieder aufgetaut sind.

Aus bereits eingelagerten Äpfeln oder Fallobst lassen sich saftige Apfelringe zubereiten: Eine gesunde Nascherei mit köstlichem Aroma, die sich aus allen Apfelsorten gewinnen lässt und einen positiven Effekt auf die Blutfettwerte hat. Die Äpfel werden mit einem Apfelausstecher vom Kerngehäuse befreit und in etwa 1 cm dicke Scheiben geschnittenen. Anschließend werden die Ringe an einer Schnur aufgereiht und über der Heizung oder dem Kaminofen aufgehängt. Dort trocknen sie innerhalb weniger Tage, verströmen einen angenehmen Duft und befeuchten die Raumluft.

Eine gesunde Alternative zu gesalzenen Kartoffelchips sind süße Apfelchips aus dem Ofen. Schneiden Sie die entkernten Äpfel in sehr feine Scheiben und geben Sie diese auf ein mit Backpapier belegtes Backblech. Bei 70 °C werden die Apfelscheiben drei Stunden gebacken, bis sie ausreichend knusprig sind.

Tipp: Fallobst eignet sich nicht zur Herstellung von Apfelchips, da viele Druckstellen den Geschmack negativ beeinflussen.

Dörrobst selber machen

Dörren ist eine der ältesten Methode, um Lebensmittel zu konservieren. Mit getrocknetem Obst genießen Sie auch während der kalten Jahreszeit aromatische Aprikosen, Orangen, Äpfel, Tomaten, Pilze und Kräuter. Um größere Mengen Dörrobst zuzubereiten, lohnt es sich, ein Dörrgerät anzuschaffen. Im eigenen Dörrgerät getrocknet, sind die Früchte ganz ohne Chemie, Nährwerte und Aromen werden hingegen erhalten: Eine gesunde Bereicherung für Müsli oder Salat, als Belag für Pizza, eine Torte oder zum Knabbern zwischendurch.

Äpfel lassen sich in der Küche vielseitig weiterverarbeiten – frischer Apfelsaft aus eigenen Früchten schmeckt besonders gut.

Apfelsaft selber machen

Äpfel, auch Falläpfel, eignen sich besonders gut zum Entsaften: Dabei ergeben vier Kilo Äpfel gut einen Liter Apfelsaft. Für den beliebten Süßmost benötigen Sie einen Elektro-Entsafter mit rotierender Messerscheibe und einem Sieb, das den Saft vom Trester trennt. Alternativ eignet sich ein Fruchtentsafter, der sich auf allen gängigen Herdplatten betreiben lässt.

Der frische Saft enthält noch einige Feststoffe, die mit einem feinen Küchensieb herausgefiltert werden können. Wenn Sie den Saft über Nacht stehen lassen, setzen sich die Trübstoffe ab und können nach Belieben entsorgt werden. Durch den Kontakt mit Sauerstoff kann sich der Saft rasch braun verfärben, was dem Genuss jedoch nicht schadet. Wenn Sie diese Braunfärbung vermeiden möchten, geben Sie einige Spritzer Zitronensaft oder Ascorbinsäure (Vitamin C) hinzu.

Tipp: Birnen sind für diese Art der Entsaftung nicht geeignet. Es bildet sich lediglich ein weiches Mus und der Saft lässt sich nur mit Mühe abtrennen.

Frischer Apfelsaft hält sich im Kühlschrank mindestens zwei Tage. Zur Konservierung wird er kurz aufgekocht und in saubere, vorgewärmte Flaschen abgefüllt. Wichtig ist es, die Flaschen bis zum Rand aufzufüllen und den Deckel sofort fest zu schließen. So haben Keime aus der Luft keine Chance sich in der Flasche zu vermehren.

Tipp: Apfelsaft lässt sich mit Gelierzucker leicht zu Marmelade einkochen.

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Erdbeeren gehören zu den beliebtesten Obstsorten der Deutschen – nicht zuletzt, weil sie sowohl im heimischen Nutzgarten als auch im Pflanzkübel auf dem Balkon gezogen werden können. Die kleinen aromatischen Früchte benötigen lediglich Wasser und ein halbschattiges Plätzchen, um perfekt gedeihen zu können. Erdbeeren pflanzen und pflegen

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  1. "Obsternte" (Originalbild): condesign, Lizenz: CC0 1.0 / Pixabay

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