Ohne Chemie putzen: Tipps wie Sie Fußböden natürlich reinigen

Fußböden sind tagtäglich vielen Strapazen ausgesetzt: Straßenschmutz, Gummiabrieb von den Schuhsohlen, Saft- und Kaffeeflecken oder Reste von Pflegeprodukten sind nur einige davon.

Egal, ob Sie Laminat, Teppich oder Fliesen verlegt haben – die Fußböden Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses sollten Sie einmal wöchentlich reinigen; eine Grundreinigung wird allerspätestens beim alljährlichen Frühjahrsputz fällig.

Da Fußböden einen so großen Teil der Wohnfläche ausmachen, empfiehlt es sich, auf natürliche Reinigungs- und Hausmittel, statt auf chemische Reiniger zurückzugreifen.

Sie schonen dadurch nicht nur Ihre Atemwege und Schleimhäute, sondern auch die Umwelt, da die natürlichen Reinigungsmittel keine chemischen Stoffe enthalten und so gesundheitlich unbedenklich und biologisch abbaubar sind. 

Doch für welchen Boden eignet sich welches Hausmittel und wie wird es idealerweise angewandt?

In diesem Ratgeber haben wir für Sie alles, was Sie über die natürliche Reinigung Ihrer Fußböden wissen müssen, zusammengestellt. 

Groben Schmutz und Staub beseitigen Sie vorab mit Ihrem Staubsauger.

Vorbereitend: Fußböden staubsaugen

Bevor Sie mit der gründlichen Reinigung beginnen, sollten Sie alle Böden mit dem Staubsauger absaugen. Damit schaffen Sie eine saubere Grundlage für die anschließende Tiefenreinigung und entfernen Staub und groben Schmutz. 

Teppiche und Teppichböden saugen Sie mit einem speziellen Teppichaufsatz ab, glatte Böden wie Fliesen oder Laminat mit dem normalen Staubsaugeraufsatz.

Gehen Sie beim Staubsaugen systematisch vor: Von Ecke zu Ecke oder bahnenweise, sodass Sie keine Stellen vergessen. 

Stellen Sie vor Beginn sicher, dass der Staubsauger richtig auf Ihre Statur eingestellt ist. Ansonsten laufen Sie Gefahr, nach einiger Zeit durch eine gebückte oder falsche Haltung Rückenschmerzen zu bekommen. Bei aufrechter Körperhaltung sollten Sie das Rohr entspannt und bequem führen können.


Fußböden nass reinigen

Nachdem Sie den gröbsten Schmutz mit dem Staubsauger beseitigt haben, sollten Sie die Fußböden nass wischen, um Flecken zu entfernen und heruntergefallenen Staub zu binden. Für das Wischen Ihrer Fußböden bieten sich diverse Hausmittel an, die Sie an Stelle von chemischen Reinigern verwenden können.

Bei Laminat- und Parkettböden ist jedoch Vorsicht geboten: Vermeiden Sie in jedem Fall stehende Nässe! Wischen Sie nach dem Wischen noch einmal trocken nach, um Pfützen und Tropfen zu entfernen. Überschüssiges Wasser dringt ansonsten in den Holzboden ein und kann diesen aufquellen lassen. Im schlimmsten Fall können sich durch die Feuchtigkeit Schimmelpilze bilden, die sich aus den Böden nicht mehr entfernen lassen und eine Komplett-Erneuerung der Fußböden verlangen. 

Doch auch bei gefliesten Böden empfiehlt es sich abschließend trocken zu wischen. Hier ist die Gefahr von Schimmelbildung zwar äußerst gering, es können aber unschöne Wasserflecken zurückbleiben. 

Tipp: Dampfreiniger zur effektiven Fußbodenreinigung

Sie suchen nach einer komfortablen Möglichkeit, ihre Fußböden gründlich zu reinigen? Sie sind es leid, auf allen Vieren zu kriechen, um hartnäckige Flecken zu entfernen, die nach dem Wischen zurückgeblieben sind?

Dann ist ein Dampfreiniger die perfekte Anschaffung für Sie! Die hygienische Reinigung erfolgt dabei ganz ohne Putzmittel und ist ohne großen Kraftaufwand möglich – Dampfreiniger entfernen Schmutz und Keime nur durch heißen Wasserdampf. Zudem bindet der Wasserdampf den gelösten Staub, anstatt ihn aufzuwirbeln, weshalb er besonders gut für Menschen mit Hausstauballergie geeignet ist.

Doch auch Möbel, Polster und Kleidungsstücke lassen sich mit einem Dampfreiniger porentief reinigen. 


Hausmittel zur Fußbodenreinigung

Viele Menschen besitzen eine Vielzahl verschiedener Putzmittel für die unterschiedlichsten Fälle – Badreiniger, Anti-Kalk-Mittel, Keramikreiniger und Armaturenreiniger sind nur einige davon. Diese Mittel stecken jedoch voller Chemie, sind schädlich für Mensch und Umwelt und kosten dazu noch haufenweise Geld.

Dabei reichen für die hygienische Reinigung Ihres Haushalts bereits ein Allzweckreiniger (wie beispielsweise Essigreiniger), Spülmittel und Hausmittel wie Zitronensäure und Backpulver aus. Sie schonen dadurch nicht nur Ihre Gesundheit und die Umwelt, sondern sparen auch eine Menge Geld. Doch welches Hausmittel eignet sich wofür? Wir erklären es Ihnen!

Essig erweist sich als praktisches, ökologisches Reinigungsmittel.

Essig: Das Allround-Talent

Handelsüblicher Essig eignet sich ideal zur Reinigung von glatten Fußböden wie Laminat, Fliesen oder PVC. Bereits eine kleine Menge genügt, um eine große Fläche effektiv zu reinigen.

Ob Sie auf Essig, Essigessenz oder Essigreiniger zurückgreifen ist Ihnen dabei selbst überlassen. Während Sie Essigreiniger pur verwenden können, sind Essig und Essigessenz nur verdünnt anzuwenden.

Fett, Kalk und Rost lassen sich kinderleicht mit einem Wisch beseitigen – durch die antiseptischen Fähigkeiten werden gleichzeitig Bakterien und Keime effizient abgetötet.

Geben Sie einfach etwas Essigessenz in einen Putzeimer und füllen Sie ihn mit einem Mischverhältnis von 1:10 mit Wasser auf. Der strenge Geruch verfliegt in kurzer Zeit und hinterlässt einen hygienisch-sauberen Fußboden. 

Durch seine antiseptischen Fähigkeiten entfernt Zitronensäure Bakterien und Keime.

Zitronensäure gegen verkalkte Fliesen

Zitronensäure eignet sich perfekt zur Reinigung von verkalkten Fliesen in Badezimmer oder Küche: Vermengen Sie ca. 30 Gramm Zitronensäure mit einem Liter Wasser und bearbeiten Sie die betroffenen Stellen direkt mit der Mischung und einem Schwamm.

Die Mischung bekämpft Kalk effektiv, entfernt zudem alle sichtbaren Flecken und verbreitet einen angenehm frischen Geruch. Zitronensäure ist außerdem ein natürliches Desinfektionsmittel und hemmt die Entstehung und Ausbreitung von Bakterien und Schimmelpilzen.

Auch ergraute Fugen werden mithilfe von Zitronensäure wieder strahlend weiß – jedoch ist bei dem Einsatz Vorsicht geboten, da die Säure die Substanz der Fugen angreifen und sie porös werden lassen kann. 

Werfen Sie Buttermilch-Reste auf keinen Fall weg! Sie eignen sich prima zur Reinigung stumpfer Fliesen.

Buttermilch verleiht Fliesen neuen Glanz

Werfen Sie nicht-konsumierte Buttermilchreste auf keinen Fall einfach in den Müll – Buttermilch ist nämlich ein ausgezeichnetes, ökologisches Putzmittel! Wenn Ihre Fliesen auch nach dem Wischen noch stumpf und dreckig wirken, sollten Sie sie mit den Buttermilch-Resten bearbeiten.

Geben Sie die Reste auf einen Lappen oder ein weiches Tuch und arbeiten Sie sie mit kreisenden Bewegungen ein. Lassen Sie die Buttermilch für einige Minuten einwirken und nehmen Sie sie mit einem feuchten Tuch ab.

Sollten Sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein, so wiederholen Sie die Prozedur noch einmal.

Buttermilch entfernt kinderleicht Flecken und Kalk und bringt Ihre stumpfen Fliesen wieder zum Glänzen.

Eine Backpulver-Wasser-Mischung entfernt festsitzenden Schmutz in Fliesen-Fugen kinderleicht.

Backpulver gegen ergraute Fugen

Mit der Zeit bilden sich in Fliesen-Fugen unschöne Verfärbungen und Ablagerungen. Um die Fugen wieder wie Neu aussehen zu lassen, tragen Sie eine Mischung aus Backpulver und warmem Wasser auf die Fugen auf und lassen Sie sie einige Minuten einwirken.

Rühren Sie die Paste in einem Mischverhältnis von 2:1 (2 Teile Wasser, 1 Teil Backpulver) an und tragen Sie sie gleichmäßig auf die ergrauten Fugen auf. Das Backpulver entfernt durch seine ausbleichende Wirkung den festsitzenden Schmutz und hinterlässt strahlend weiße Fugen. 

Spülen Sie anschließend mit klarem Wasser nach und die verschmutzten Fugen gehören der Vergangenheit an!

Tipp: Den gleichen Effekt erzielen Sie durch die Verwendung von aufhellenden Zahncremes. 

Ergraute, schmutzige Teppiche werden durch Sauerkraut wieder strahlend sauber!

Sauerkraut für saubere Teppichböden

Großfläche Teppiche oder verlegte Teppichböden lassen sich oft nur schwierig reinigen. Schnell setzen sich Flecken, Schmutz und Staub in den Teppichfasern fest.

Doch einfaches Sauerkraut schafft schnelle Abhilfe: Nehmen Sie das rohe Sauerkraut aus der Packung und lassen Sie es für einige Minuten über der Spüle abtropfen.

Verteilen Sie es im Anschluss gleichmäßig auf dem Teppich oder Teppichboden und reiben Sie es kräftig ein. Entfernen Sie die groben Reste mit einem Besen und den Rest mit dem Staubsauger. 

Zurück bleibt ein strahlend sauberer Teppich in aufgefrischten Farben!

Leinöl wird aus Leinsamen gewonnen und eignet sich perfekt zur Pflege von Holzfußböden.

Leinöl für gepflegte Holzböden

Fußböden aus Parkett oder Laminat bedürfen einer intensiveren Pflegeroutine, als Fliesen und PVC. Kleine Steinchen oder Granulat von draußen hinterlassen feine Kratzer auf den Holzböden, wodurch diese nach einiger Zeit anfangen stumpf zu wirken. 

Auf Polituren und Lack sollten Sie bei Holzfußböden verzichten – das Holz muss atmen können, um gesund zu bleiben. 

Leinöl oder auch Leinsamenöl wird aus Leinsamen gewonnen. Während es in erster Linie für den Verzehr gedacht ist, ist es auch vielseitig im Haushalt anwendbar.

Möbel und Fußböden aus Holz verhilft Leinöl wieder zu neuem Glanz: Feine Kratzer werden von dem Öl aufgefüllt und die reichhaltigen Inhaltsstoffe pflegen das Holz intensiv. Wenn Sie das Gefühl haben, die Farbe Ihrer Holzfußböden bleicht langsam aus, kann Leinöl ebenfalls Abhilfe schaffen.

Reinigen Sie die Böden zunächst gründlich mit einer Essig-Wasser-Mischung oder einem Dampfreiniger und tragen Sie im Anschluss eine dünne Schicht aus Leinöl auf.

Lassen Sie das Öl circa 10 Minuten einwirken und entfernen Sie überschüssige Reste mit einem trockenen, sauberen Tuch. Wiederholen Sie den Vorgang bei Bedarf noch einmal.

Achtung: Mit Leinöl getränkte Tücher sind selbstentzündlich! Bewahren Sie das Tuch nach Gebrauch in einem geschlossenen Glas auf oder waschen Sie ihn gründlich aus. 


Schimmelpilze bilden sich, sobald erhöhte Luftfeuchtigkeit, Nässe und die richtige Temperatur herrschen. Hat sich der Schimmel erst einmal festgesetzt und ausgebreitet, muss schnell gehandelt werden, um Wand und Gesundheit zu retten. Wir verraten, wie Sie einem Schimmelbefall vorbeugen und bestehenden Schimmel entfernen können. Was tun bei Schimmel?

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Bildnachweis
  1. "Fußboden reinigen" (cleaning floor) von Tina Franklin, Lizenz: CC BY 2.0, Farbkorrektur, Zuschnitt

  2. "Staubsaugen" (Originalbild): jarmoluk, Lizenz: CC0 1.0 Public Domain / Pixabay

  3. "Apfelessig" (Originalbild): wicherek, Lizenz: CC0 1.0 Public Domain / Pixabay

  4. "Zitronensäure" (Originalbild): cromaconceptovisual, Lizenz: CC0 1.0 Public Domain / Pixabay

  5. "Buttermilch" (Originalbild): Pezibear, Lizenz: CC0 1.0 Public Domain / Pixabay

  6. "Backpulver" (Originalbild): evitaochel, Lizenz: CC0 1.0 Public Domain / Pixabay

  7. "Sauerkraut" (sauerkraut-3) von jules, Lizenz: CC BY 2.0, Farbkorrektur, Zuschnitt

  8. "Leinöl" (Originalbild): kamilla02, Lizenz: CC0 1.0 Public Domain / Pixabay

  9. "Schimmelpilz" (Originalbild): stux, Lizenz: CC0 1.0 Public Domain / Pixabay

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