Spezielle Akkuschrauber für spezielle Anwendungen

Akkuschrauber und Akku-Bohrschrauber erleichtern die Arbeit, indem sie aufwändige Drehbewegungen beim Ein- und Ausdrehen von Schrauben übernehmen. Das erspart viel Zeit und Kraft. Durch ein integriertes Getriebe und einer mitunter veränderbaren Übersetzung ist es möglich, mit kleinen Motoren hohe Drehzahlen oder große Kräfte zu erzeugen.

Die Stromversorgung durch einen Akku – heute meist Lithium-Ionen-Akku – ermöglicht es, Akkuschrauber mobil und unabhängig von einer Stromquelle zu nutzen. Moderne Akkus und Motoren verleihen dem Akkuschrauber dafür die nötige Kraft und Ausdauer, sodass sie den kabelgebundenen Schraub- und Bohrgeräten kaum noch unterlegen sind. Durch zusätzliche Aufsätze können sie sogar wahre Multitalente werden und auch die Arbeit einer Säge oder eines Schleifwerkzeuges übernehmen.

Trotz ihrer oft handlichen Größe kann es mitunter vorkommen, dass Schrauben in kleinen Ecken nicht oder nur schlecht zu erreichen sind. Hier können Akkuschrauber mit besonderen Formen, einer sehr kleinen Bauart oder einer Antriebseinheit mit Gelenken hilfreich sein. Solche Spezial-Akkuschrauber müssen nicht teuer sein, sind aber oft die einzige Lösung, um schwer zugängliche Schrauben zu erreichen.

Stabschrauber – angetriebene Schraubendreher

Schraubendreher bestehen aus einem Griffstück und einer Klinge in Form des nutzbaren Schraubantriebes. Für einen erweiterten Einsatzbereich können sie mit einer Bitaufnahme ausgestattet sein, die es ermöglicht, mit unterschiedlichen Bits den Schraubendreher für verschiedene Antriebsformen und Schraubengrößen zu nutzen.

Stab-Akkuschrauber sind dieser Bauform nachempfunden, indem sie länglich gestaltet sind und in der Achse gehalten werden, in der sie schrauben. Das hat den Vorteil, dass sie auch in engen Bereichen und für tiefer liegende Schrauben genutzt werden können. Der elektrische Antrieb nimmt hierbei die Drehbewegung ab. Zumeist besitzen Stabschrauber zu einer Drehrichtungsumschaltung auch eine Arretierfunktion, die den Antrieb sperrt und die Bithalterung fest im Gehäuse fixiert. Die Sperre ermöglicht es, einen Stabschrauber wie einen gewohnten Schraubendreher zu nutzen, was mehr Gefühl beim Schraubvorgang ermöglicht und den Akkuschrauber auch bei leerem Akku nutzbar macht.

Eine besondere Form der Stab-Akkuschrauber bilden Akku-Knickschrauber. Bei gleicher Grundform lassen sie sich jedoch zwischen Akku und Antriebseinheit abwinkeln. Damit ähnelt die Form eines Knickschraubers einem üblichen Akkuschrauber mit Pistolengriff, der hierbei als Hebel dient und eine größere Kraftübertragung ermöglicht.

Aufgrund ihrer Größe besitzen Stabschrauber zumeist kleinere Akkus, was die Nutzungsdauer gegenüber größeren Schraubern einschränkt. Als Spezial-Akkuschrauber unterliegen sie jedoch auch nicht den üblichen Nutzungsgewohnheiten großer Akkuschrauber. Durch ihren schlanken Aufbau bieten sie weniger Platz für große Getriebe und die gerade Form bietet weniger Halt für große Kraftübertragungen. Stabschrauber sind für kleine Einsätze an tief sitzenden Schrauben gedacht.

Kleinschrauber sind handlich und passen in jede Schublade

Sie sind klein, niedlich und werden gerne belächelt – die Kleinschrauber der 3,6 V Klasse. Dennoch haben sie ebenso einen gewissen Kultstatus erreicht und viele Hersteller haben sie in ihr Programm aufgenommen. Mit einer meist sehr geringen Drehzahl und einem begrenzten Drehmoment sind sie lediglich für kleine Schrauben und nicht für große Schraubprojekte gedacht. Ihr Vorteil liegt jedoch in ihrer Größe, mit der sie in jedes Schubfach passen und auch für kleiner Hände geeignet sind.

Kleinschrauber sind handlich und mobil einsetzbar

Große Akkuschrauber und Schraubendreher lagern zumeist in der Werkstatt und müssen bei Bedarf geholt werden, wozu bei einer oder zwei lockeren Schrauben häufig der Ansporn fehlt. Nur wenige lagern ihr Werkzeug im Wohnraum oder haben einen Satz Schraubendreher im Haushalt liegen. Hier finden Kleinschrauber ihre Anwendung. In einem kleinen Koffer, einer Tasche oder auch lose finden sie in jedem Schubfach Platz und sind schnell griffbereit. Mit einer Grundausstattung an Bits decken sie zudem leicht ein großes Repertoire an Schraubenantrieben ab und sind in ihrer Leistung kleinen Schraubaufgaben, wie etwa lockeren Schrankgriffen, absolut gewachsen. Dank neuer Lithium-Ionen-Akkus mit einer sehr geringe Selbstentladung bleiben sie auch über einen sehr langen Zeitraum einsatzbereit und müssen bei gelegentlicher Nutzung, trotz der zumeist sehr kleinen Akkus, nur selten geladen werden.

Auch unterwegs bieten sie eine gute Alternative und leisten im kleinen Handgepäck oder der Fahrradtasche ihre Dienste. Auch mit geringerer Leistung übernehmen sie alle Schraubarbeiten und gelangen dank ihrer Baugröße auch an ungünstig gelegene Schrauben. Kleinschrauber – die Allrounder für jede Gelegenheit und sogar für die Handtasche.

Vielfältiger Einsatz von Kleinschraubern durch verschiedene Aufsätze

Kleinschrauber mit Aufsatz als Gewürzmühle, Korkenzieher und Gebläse

Kleinschrauber haben inzwischen einen Kultstatus erreicht, was nicht nur ihrem eigentlichen Sinn – dem Schrauben – zuzuschreiben ist. Durch den Einsatz unterschiedlicher Aufsätze erreichen sie neben kleinen Ecken auch Schrauben, welche sehr nah am Rand oder sogar um eine Ecke liegen. Diese Aufsätze nennen sich Exzenter- und Winkelaufsatz.

Wirklich interessant werden Kleinschrauber aber durch weitere Verwendungszwecke: Hierbei kann aus einem Kleinschrauber eine Schere, ein Korkenzieher und sogar eine Gewürzmühle werden. Ob dies immer sinnvoll ist, bleibt der Entscheidung des Anwenders überlassen. Diese Vielseitigkeit macht Kleinschrauber jedoch besonders beliebt und hebt sie von anderen Akkuschraubern ab.

Doch nicht nur Kleinschrauber nutzen die Möglichkeit der auswechselbaren Aufsätze. Auch größere Geräte erweitern so den Anwendungsspielraum und machen aus einem einfachen Akku-Bohrschrauber ein Multifunktionsgerät. Aufgrund von mehr Leistung können diese Geräte einen weitaus größeren Arbeitsbereich abdecken. Als recht einfache Möglichkeit kann das Bohrfutter abgenommen und der Bohrschrauber als kürzeres Schraubgerät mit Sechskant-Aufnahme genutzt werden. Mittels weiteren Aufsätzen kann daraus jedoch auch eine Mini-Handkreissäge, ein Oszillationswerkzeug oder eine Stichsäge werden. Akkuschrauber werden somit zu Multitalenten.

Mit Gelenken jede Ecke erreichen

Der Gelenkschrauber TwistMeister erreicht jede Ecke

Anfänglich ließen sich Stabschrauber zwischen der Akku- und der Antriebseinheit abwinkeln, wodurch sich die Handhabung verbessern und mehr Kraft übertragen ließ. Der Einsatzbereich wurde damit jedoch nicht erweitert. Durch die stetige Weiterentwicklung und immer kleinere Getriebe ist es inzwischen jedoch möglich, Gelenke in den Antriebsstrang einzufügen – und das sogar mehrfach, wodurch sich ein äußerst flexibler Einsatzbereich entwickelt hat. Der TwistMeister von Westfalia hat hier neue Maßstäbe gesetzt und sich im Test auf heimwerker.de dafür vier von fünf Sternen verdient.

Dank zweier Gelenke ersetzt der TwistMeister nicht nur den Winkel- und Exzenteraufsatz, es ist sogar möglich versetzt und fast bis auf 180° rückwärts zu schrauben. Mit einem solchen Gelenk-Akkuschrauber gibt es kaum noch Schrauben, die unerreicht bleiben. Da er in seiner Grundform dem Stabschrauber sehr ähnlich ist, bleibt er dennoch handlich und findet überall seinen Platz. Mit diesem speziellen Aufbau deckt der Gelenkschrauber den Arbeitsbereich des Stabschraubers, des Kleinschraubers und des Kleinschraubers inklusive diverser Gelenke ab.

Gelenkschrauber sind sicher keine Akkuschrauber für den täglichen Gebrauch und für große, ausdauernde Schraubarbeiten – hierfür sollten weiterhin übliche Akku-Bohrschrauber mit Pistolengriff und größeren Akkus genutzt werden. Durch ihre geringe und schlanke Bauform können Gelenkschrauber nur einen begrenzten Akku aufnehmen, der sich mit größeren Geräten nicht messen kann. Gelenkschrauber sind für den speziellen Anwendungsfall gedacht, der immer mal wieder passiert und selbst kleine Schrauben zu einem Problemfall werden lässt.

Magazinschrauber zum "Nachladen"

Magazinschrauber mit wechselbarem Magazin für viele Bits

Magazinschrauber sind auf den ersten Blick eine recht eigenwillige Konstruktion und treffen damit nicht jeden Geschmack. Sie bieten zwar einen großen Vorteil, der sich jedoch auch nachteilig auf kleine Schrauber auswirken kann.

Wie der Name bereits sagt, besitzen Magazinschrauber ein Magazin ähnlich eines Trommelrevolvers. Im Magazin befindet sich eine Auswahl an Bits, die sich mittels eines integrierten Mechanismus im Gerät wechseln lassen. Diese Möglichkeit bringt den Vorteil, dass Bits nicht zusätzlich transportiert oder aufbewahrt werden müssen. Erfolgt der Bitwechsel direkt im Akkuschrauber, kann ein Bit auch nicht herunterfallen und verloren gehen. Je nach Modell des Schraubers wird das Magazin direkt im Akkuschrauber bestückt oder lässt sich komplett gegen ein anderes tauschen. Zwei oder drei Magazine können somit einen sehr großen Bereich an unterschiedlichen Schraubantrieben abdecken.

Der Transport von Bits benötigt in einer Bitbox, wie in einem Magazinschrauber, zusätzlichen Platz, der zur Verfügung gestellt werden muss. Für den Magazinschrauber bedeutet das eine nicht unwesentliche Größenänderung, die nur bedingt als Vorteil angesehen wird. Kleinschrauber nutzen ihre geringe Größe, um auch Schrauben in engen Bereichen zu erreichen. Durch das zusätzliche Magazin verlieren sie ihren Größenvorteil, ohne dadurch die Schraubleistung zu vergrößern. Jeder Anwender muss demnach für sich entscheiden, worin er wesentlichere Vorteile sieht – die Größe des Schraubers oder die Möglichkeit der Integration benötigter Bits.

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Bildnachweis
  1. "TwistMeister auf westfalia.de kaufen": westfalia.de / Westfalia

  2. "Kleinschrauber auf westfalia.de kaufen": westfalia.de / Westfalia

  3. "Aufsätze für Kleinschrauber": © Riccardo düring - westfalia.de

  4. "Gelenkschrauber TwistMeister": heimwerker.de / Heimwerker

  5. "Magazinschrauber auf westfalia.de kaufen": westfalia.de / Westfalia

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